Unsen letzten Urlaub vor der Wende begingen wir izusammen mit unseren beiden Söhnen Ende Oktober 1989 im Riesengebirge. Peter war es gelungen, anläßlich unseres
Hochzeitstages am 24.10.89 einen Auslands-Urlaubsplatz durch gewerkschaftliche Vermittlung zu bekommen uns so freute sch die Familie auf unbeschwerte Urlaubstage.
Leider sind aus unerfindlichen Gründen keinerlei Bilder von diesem Urlaub vrhanden bzw. haben wir sie verbummelt..
Dieser Urlaub bleibt uns in ewiger Erinnerung, zeigt er doch unser extrem naives Verhalten in einer Zeit, zu der die Wendeereignisse schon mehr als deutlich erkennen ließen, wohin die Reise ging.
Wir fuhren mit unserem Polski Fiat über Dresden in Richtung Prag und wunderten uns über den starken deutschen Autoverkehr und das Polizeiaufgebot auf tschechischer Seite. Es waren die Tage,
in denen die Besetzung der DDR-Botschaft in Prag durch ausreisewillige Bürger im vollen Gange und die zuvor erfolgte vorübergehende Öffnung des Eisernen Vorhangs durch Ungarn noch in aller
Munde war. Wir bewegten uns nichtsahnend und wundernd mitten im Fahrzeugtross Richtung Prag, rätselten, was wohl,der Grund dafür wäre und hatten schlicht und ergreifend keine Ahnung von dem,
was um uns herum geschah. Verspätet kamen wir am Urlaubsziel an, die Tage dort waren schön und sind dennoch mit Ausnahme der politischen Geschehnisse nicht in Erinnerung geblieben.
Heute wissen wir nicht mal mehr unseren konkreten Urlaubsort. Besinnen können wir uns, dass es jeden Morgen dünngeschnittenen gekochten Schinken in frei verfügbarer Menge gab und dass
dieser uns wunderbar geschmeckt hat. Ein recht trvialer Höhepunktzu Zeiten wirklicher politischer Höepunkte.
Mit den gesellschaftlichen Veränderungen und den damit von einen auf den anderen Tag geschaffenen Möglichkeiten des freien Reiseverkehrs brach sich die Reiselust der ehemaligen DDR-Bürger lawinenartig Bahn.
Schon in den ersten Monaten buchten die Menschen, was immer zu buchen war. Sie flogen nach Paris, nach London und nach New York, Majorka entwickelte sich zum Renner in der Gunst der reisewütigen Menschen.
Bei uns verlief dies zunächst in wesentlich ruhigeren Bahnen. Unser erster Urlaub in das früher sogenannte "nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet" führte uns 1991 nach Loibichl in Österreich.
Wir bestaunten den Mondsee und die Alpen, konnten es immer noch nicht fassen, dass wir im "Weißen Röss'l am Wolfgangsee" unseren Cappuccino trinken konnten.
Es folgten Urlaube in der Eifel, im Schwarzwald, in Unterammergau, an der Mosel und an der Nordsee, die uns halfen, Deutschland etwas näher kennen zu lernen.
Und dazwischen gab es Kurzreisen zu früher unerreichbaren Zielen, wie die Wasserkuppe, den Spessart oder den Brocken, aber auch Rückkehr an frühere Urlaubsziele, wie Frauenwald und Vesser.
Stippvisiten von einigen der neuen Urlaubsziele zu Sehenswürdigkeiten in Österreich, in der Schweiz, in Luxemburg, in Venedig, am Lago Magiore,auf Helgoland und an vielen Orten der alten Bundesländer erschlossen bisher Unbekanntes
und erweiterten unsere Sicht auf Deutschland und dessen Nachbarländer.
Die untenstehenden Bilder belegen einige Stationen unserer Reise- und Urlaubsaktivitäten in den Wendejahren von 1990 bis etwa 1994